Themen und Motive
Sammeln soll Spass machen. Besondere Befriedigung und Freude bereiten vielen Sammlern thematische Sammlungen oder das Sammeln von bestimmten Motiven. Von unserem Mitglied Dietmar Donner wurden nachfolgend dazu einige Beispiele zusammen gestellt.

20 Jahre Deutsche Einheit

Deutsche Automatenmarken

Deutsche Frankatur im Kosovo

Feldpost der Deutschen Bundeswehr

Kuriose Philatelie: Pralienenpost

Der Plusbrief Individuell

Schiffspost polar

Weltraumphilatelie

Wie sammelt man richtig?

"Sammeln soll Spaß machen". Dies ist wohl der wichtigste Grundsatz für jeden Sammler. Darin liegt der eigentliche Sinn, nämlich einer interessanten Freizeitbeschäftigung nachgehen, die den eigenen Horizont erweitert und Befriedigung schafft. Hinzu kommt der fachliche Austausch mit Gleichgesinnten. Allerdings verbinden viele damit auch die Erwartung Werte zu schaffen. Unter diesem Aspekt werden sich selbst gegenüber oder der Familien hohe Ausgaben für das Hobby gerechtfertigt. Die Enttäuchung ist dann groß, wenn ein Sammler sich von seinen Schätzen trennen will oder diese als Erbe von den Nachkommen mit hohen Erwartungen "versilbert" werden sollen. In diesen Fällen muss nicht selten mit hohen Abschlägen von 90 und mehr Prozent vom ursprünglichen Einkaufswert gerechnet werden, falls die scheinbaren Rarietäten und Kostbarkeiten überhaupt einen Abnehmer finden. Wie sammelt man also richtig?

Unser Mitglied Dr. Michaela Wagner-Heck meint dazu: „Das klassische Briefmarkensammeln ist out - Es lebe das kreative Sammeln“.

Klassisches Sammeln ist ein teures Hobby. Wer bei der Sammlerstelle der Post die jeweils neu herauskommenden Marken abonniert, muss alljährlich mehr als 100 Euro aufbringen, wenn er sämtliche Marken wenigstens einmal postfrisch und gestempelt erwerben will. Tendenz steigend, weil die Post immer höhere Markenwerte und deftige Zuschläge für Wohlfahrt, Sport und Jugend erhebt. Wer zusätzlich noch die so genannte „Kartonphilatelie“ betreibt, also auch Ersttagsbriefe und -karten oder auch die alljährlich herauskommenden Jahrbücher erwerben möchte, muss das gesamte Taschengeld seinem Hobby opfern. Kein Wunder, dass sich immer mehr junge Menschen diesem Zwang entziehen und ganz aufs Sammeln verzichten.

Es geht auch anders. Dabei geht es darum auf der Grundlage von persönlichen Interessen eine Sammlung aufzubauen, die zudem den Geldbeutel kaum strapaziert. Um beispielsweise eine Motivsammlung anzulegen, braucht man weder teure Vordruckalben noch Postabonnements. Häufig reicht es aus, bei Freunden und Bekannten nach reizvollen Briefumschlägen und Postkarten zu forschen. Mancher kann auch auf alte Sammlungen zurückgreifen, die in der Familie irgendwann einmal angelegt worden waren, für die sich aber inzwischen keiner mehr interessiert. Wer gar über Verwandte im Ausland verfügt und von dort regelmäßig Post bekommt, hält einen besonderen Trumpf in der Hand. Mit diesen Marken lässt sich nämlich eine aussagekräftige Dokumentation des jeweiligen Landes erstellen.
Oder wie wäre es mit einer Sammlung von Poststempeln aus der Heimatgemeinde oder der umliegenden Region? Wer sich damit beschäftigt, wird überrascht sein, wie viele alte Briefe und Karten noch auf Speichern herumliegen und darauf warten, als Schatz gehoben zu werden. Daraus entsteht eine klassische Heimatsammlung. Motivsammlungen zum Thema Sport, Tiere oder Pflanzen erhalten ihren besonderen Reiz, wenn man sich parallel zum Zusammentragen von Marken und passenden Stempeln auch thematisch mit dem Objekt auseinandersetzt.

Kreatives Sammeln setzt nicht auf Vollständigkeit von Jahrgängen, unterwirft nicht dem Zwang zum Kauf von teuren Marken, schont auf jeden Fall den Geldbeutel. Im Laufe der Zeit entsteht so, und das macht dieses Hobby so attraktiv, eine Sammlung, die eben nicht jeder hat, die ganz persönliche Züge trägt und den eigenen Neigungen entgegenkommt.

© Dr. Michaela Wagner-Heck

Jedem Sammler sei zudem dringend empfohlen sich in einem Verein zu organisieren. Langjährige Sammler geben dort ihre Erfahrungen weiter und helfen kostspielige Fehlkäufe zu vermeiden. In der Gemeinschaft von gleich gesinnten Sammlern bietet sich bei Bedarf immer die Möglichkeit zum preiswerten Erwerb von Einzelstücken und ganzen Sammlungen. Man kennt sich untereinander, weiß was der Sammlerfreund sucht und kann ihm beim Aufbau der Sammlung helfen. Ein Hobby macht zudem erst richtig Spaß, wenn man seine Schätze anderen zeigen und sich Anregungen und Tipps dabei holen kann.