Was sind Belege?

Unter einem Beleg versteht der Philatelist Briefe, Postkarten, Paket- oder Päckchensendungen, die postalisch befördert worden sind.

Grundsätzlich gilt, dass diese Sendungen zum Zeitpunkt ihrer Beförderung portogerecht frankiert sein mussten, denn in diesem Falle werden in Spezialkatalogen Preise notiert, die in Einzelfällen bis zum tausendfachen über dem Briefmarken-Katalogwert liegen.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen von der portogerechten Frankatur. In der Vorphilatelie, der Zeit, als es noch gar keine Briefmarken gab, werden Belege nach postalischen Taxen bewertet, also der auf der jeweiligen Sendung vom Postbeamten angebrachten zu zahlenden Beförderungsgebühr. Das gleiche gilt für Sendungen, die unterfrankiert waren und für die deshalb eine Nachgebühr erhoben wurde.
Auch FDC, also Sendungen, die am Erstausgabetag der jeweiligen Marke verschickt worden sind, werden ohne Rücksicht auf Überfrankatur bewertet. Eine Besonderheit bilden sogenannte Satzbriefe, Sendungen also, bei denen der Absender jeweils den gesamten Satz einer Markenausgabe zum Frankieren benutzt hat. Ganz seltene Marken, die kaum portogerecht verwendet worden waren, werden in den Katalogen den Satzbriefen gleichgestellt.
Sammler von Belegen unterscheiden zudem, ob die jeweilige Postgebühr mit einer einzigen Marke (Einzelfrankatur), mit mehreren gleichartigen Marken (Mehrfachfrakatur) oder unterschiedlichen Marken (Mischfrankatur) entrichtet worden ist. Auch zwischen diesen verschiedenen Arten gibt es meist erhebliche Bewertungsunterschiede.
Anzumerken ist ferner, dass man bei einer Pakat- oder Päckchensendung nicht den gesamten Karton aufbewahren muss. Es müssen aber die vollständigen Aufkleber auf der Sendung erhalten sein. Und dass sich die Marken auf den Sendungen in einem ordentlichen Zustand befinden, die Stempelabschläge gut lesbar und die Kuverts unversehrt sind, ist Grundvoraussetzung für einen guten Beleg.

© Klaus-Peter Dietel